Was ich ich in meinem Bericht am Tag 09 vergessen hatte zu erwähnen, war, daß ich an diesem Tag die Provinz von Alberta nach British-Columbia gewechselt habe. Am heutigen kam dann noch der Zeitzonenwechsel hinzu. D. h. Ich bin jetzt 9 Stunden gegenüber Deutschland zurück.
Die Fahrt selber war relativ kurz, nur 150km und benötigte nicht einmal 2 Stunden. Also musste ich noch etwas Zeit totschlagen. Dazu hatte ich mir 3 Stops rausgesucht. Der Erste war das Rogers Pass Visitor Center. Leider ist die Austellung und auch der Shop aufgrund von Umbauten nicht zugänglich und so machte ich hier nur einen kurzen Stop auf 1330m Höhe bei frischen 7°C und leichtem Regen.
Der Zweite Halt sollte der Hemlock Grove Boardwalk sein,. Der war leider noch geschlossen. Also weiter zum nächsten Halt, dem Giant Cedars Boardwalk. Dieser war wenigstens zur Hälfte geöffnet. Aber da es gerade regnete, machte ich erstmal ein Nickerchen, denn später sollte es besser werden. Und so kam es dann auch. Sogar die Sonne kam etwas raus und so ging es ein Stück in den weitestgehend unberührten Regenwald auf gut ausgebauten Holzpfaden und -treppen.
Mittlerweile war auch genug Zeit vertan, sodass ich, ohne nochmal Pause machen zu müssen, bis zum Hotel durchfahren konnte.
Funfact für mich – ich bin mal wieder am Columbia River, welchen ich vor 10 Jahre und 10 Tagen das erste Mal in Portland Oregon gesehen habe. Grüße gehen an Philipp und Ally, die mich damals betreut und bei sich haben Wohnen lasen, als ich in Oregon unterwegs war. Bilder vom Fluss habe ich heute aber noch keine gemacht.








Schade, dass nicht alle angepeilten Sehenswürdigkeiten geöffnet bzw. zugänglich waren. Dafür zeigen die Fotos von den geraden und hochgewachsenen Zedern, was sich in der rauen Natur entwickelt hat. So ein Wald ist zum Glück für Wanderer über den Boardwalk begehbar, um einen Eindruck von der relativ unberührten Natur zu erhalten.
Ich bin gespannt auf die ersten Bilder vom Columbia River.
Danke, dass Du uns so folgen lässt. Wir lassen dabei gerne unsere Fahrt im vergangenen Jahr Revue passieren und erfreuen uns an dem, was wir wiedererkennen, aber auch über das, was uns neu ist.
Den kleinen Mini-Trail mit dem (überraschend an dieser Stelle) Regenwald kennen wir auch (14.9. 24). Wir hatten den Tipp dazu im Visitorcenter davor bekommen. Die Visitorcentren mit ihren meist sehr gut gemachten Ausstellungen haben wir immer als sehr informativ empfunden. Gerade in dieser Gegend ging es sehr oft um die Geschichte der railway. Die Geschichte der Eisenbahn in diesem herausforderndem Gelände begleitet einen ja dort die ganze Zeit. Uns hat auch sehr der Ort Fields gefallen. (Da bist Du schon vorbei). Dieser Ort war nur zustande gekommen, weil ab dort die Eisenbahnstrecke zu steil wurde, so dass man den Speisewagen nicht mehr ziehen konnte. Daher musste für die Verpflegung der Reisenden dort ein Hotel gebaut werden . Es benötigte auch einenn Wasserturm, eine Poststation…und so entstand ein sehr kleiner Ort. Beim Bummel durch den Ort half ein kleines Blättchen, in dem die ehemalige Funktion der einzelnen Häuser erklärt wurde. Am Eingang zum Ort mussten wir lange an einem Bahnübergang halten, weil einer dieser Monsterzüge mit doppelter Containerbeladung vorbeischlich: Ich habe einmal mehr als Hundert Waggons gezählt.
Am Campingplatz in Revelstoke haben wir den Tipp bekommen, einen Abstecher zur Half Hot Spring am Upper Arrow Lake zu machen. Das war eine sehr schöne Fahrt, mit Fährfahrt dazwischen. Wir fühlten uns teilweise wie in Norwegen, nur dass die Fährfahrt diesmal kostenlos war, weil sie zum Straßennetz Canadas gehört. Am Parkplatz oberhalb der heißen Quelle haben wir ein Pärchen aus Reutlingen getroffen, das schon 15 Monate unterwegs war. Wir sind dann vom Parkplatz aus zur Quelle hinuntergestiegen, wo schon etliche Leute in dem Quellpool badeten/saßen wie in einer Badewanne. Marianne und Johannes haben dort auch gebadet, Reinhold und ich haben stattdessen Justus betreut, der begeistert Steine in den Fluss geworfen hat. Beim Aufstieg wieder zum Parkplatz hoch gab es dann noch mal Schreckminuten. Irgendjemand schrie in unmittelbarer Nachbarschaft warnend „Bear“, was uns zum Tempo antrieb. Marianne hat sofort Justus geschnappt. Es erwies sich dann aber als dummer Streich von einer Gruppe Jugendlicher. Abends gab es dann in Revelstoke ein Garlic- Festival, so dass unser Abendbrot gerettet war.
Das Railway Museum in Revelstoke (lohnend) haben wir uns dann am nächsten Vormittag angesehen und auf dem Weg nach Salmon Arm sogar einen Adlerhorst gesichtet, so dass wir das Fernglas , das Johannes zu seinem 40. Geburtstag (am Emerald Lake ) bekommen hatte, einweihen konnten.
Wir sind dann schon nach Süden Richtung Vernon, Kelowna, Osoyos abgebogen. Von Osoyos haben wir noch einen kurzen Abstecher nach Westen gemacht, weil wir den Kikuyu Lake mit seinen 365 ungewöhnlichen Spots sehen wollten. (Heiliges Land der Syilx Okanagan Nation, daher kommt man an den See nicht direkt ran, kann ihn aber von der Straße aus gut sehen). Dann ging es aber direkt weiter in zügigem Tempo nach Osten. Auf diese Route entlang der Küste zur USA (sehr trockene Gebiete) kommst Du dann ja später auf Deiner Reise. Dieser Bereich ähnelt schon sehr Landschaften in den USA.
Ich hoffe, Du hast Deine Erkältung bald ganz überwunden, so dass Du ohne Probleme weiterreisen kannst.
Liebe Grüße
Waltraud