Was ein Kontrastwetter zu gestern. Die Sonne scheint und sind Temperaturen deutlich im zweistelligen Bereich. Damit es ohne Probleme bis nach Jasper geht, habe ich sicherheitshalber nochmal getankt und für den Hunger zwischendurch ein Sandwich besorgt.
Mein erster Halt war die gestern nur kurz angerissene Rocky Mountain House National Historic Site. Die ganze Stätte ist auf dem Gelände von 4 ehemaligen Forts der Hudson Bay Company und der Northwest Company, welche hier Pelzhandel mit den verschiedenen Stämmen unterhielten. Letztendlich sind nur noch 2 Schornsteine von damals übriggeblieben.
Nach einem kurzen Rundgang bin ich weitergefahren und dachte ich nehme den parallel zum Higway führenden Weg. Der gind dann aber bald in einen Schotter weg über und noch etwas später wurde es dann matschig. Da war der Regen wohl nicht ganz unschuldig. Zum Glück hat der Pickup Allrad. Das war an einigen Stellen sehr rutschig mit Potential zum Festfahren. Augen zu und durch. Die Augen muss ich jetzt immer noch zu machen, denn da kleben jetzt bestimmt 5kg Modder in den Radkästen und unter dem Auto.
Mittlerweile bin ich wieder auf dem Higway 11 in Richtung Westen zum Icefields Parkway unterwegs. Und langsam kommen die Berge immer näher. Und plötzlich bin ich mittendrin. Das ist schon beeindruckend, wenn du um die Kurve kommst und dann sind da die riesigen schneebedeckten Felsen vor dir. Es sind jetzt aber noch 60km bis zum Parkway und du fährst zwischen den hohen Gipfel am türkisblauen Wasser des Abraham Lakes vorbei. Dieser hat aktuell aber sehr wenig Wasser, was aber völlig normal zu dieser Zeit sein soll.
Und dann kam ich an das Eingangshäuschen zum Parkway und die wollten meinen gestern gekauften Discovery Pass nicht sehen.
Hatte ich schon erwähnt, dass es verdammt anstrengend ist sich nicht von dieser beeindruckenden Landschaft zu sehr vom Fahren abzulenken. Zumal man teilweise ganz alleine auf der Straße ist. Jedenfalls kam dann ein Auto mit Lichthupe entgegen und ich dachte da steht gleich die Polizei zur Kontrolle. Aber nein, da lag ein riesiger Felsbrocken mitten auf der Straße. Der muss wohl nicht gerade eben erst runtergekommen sein, denn jetzt war gerade die Straße voll gesperrt und 2 Radlager haben den Brocken von der Straße geschoben und einen weiteren auch aus dem Weg gedrückt.
Mein nächster Halt war der Columbia Icefield Gletscher. Da ich jetzt im Mai dort war, ist er sicherlich deutlich mächtiger als im Herbst. Man könnte hier noch ein Tour zum Gletscher machen oder zu einem Aussichtspunkt mit Glasboden. Da war ich mir aber noch nicht sicher, ob es das Wert ist. Vielleicht auf der Fahrt wieder Richtung Süden.
Dann gab es noch auf der heutigen Tour einen tosenden Wassrfall, den Sunwapta Falls. Der macht ordentlich Radau, was man im Video ganz gut hört. Und Kraft hat er auch, wenn man sich anschaut, wie tief er sich schon eingegraben hat.
Und dann begannen ca. 40km vor Jasper die weiten Felder der dem Feuer vom letzten Sommer zum Opfer gefallen Bäume. Es ist etwas traurig das zu sehen. Und ja das zog sich bis nach Jasper rein.
Ich bin nach ca. 7 Stunden endlich am Hotel angekommen und wurde in deutsch an der Rezeption eingecheckt. Das war vorher schon etwas ungewöhnlich so lange kein Deutsch zu hören. Auf allen anderen Reisen hat man spätestens nach 2 Tagen irgendjemand Deutsch sprechen hören.
Ich bin mittlerweile nach einem guten Abendessen mit einem leckeren IPA am fertig schreiben meines Tagesberichts. Da fällt mir auch auf, daß ich endlich auch ein paar Wildtiere gesehen und vor die Linse bekommen habe. Dickhornschafe standen z. B. plötzlich an der Straße oder auch am Parkplatz vom Columbia Gletscher. Rehe habe ich zwar auch ein paar mal vor dem Auto gehabt, aber nie ein Foto geschafft.






























Das war eine Fahrt mit vielen neuen Eindrücken wie den plötzlich auf der Straße liegenden riesigen Felsblöcken. Der Räumungsdienst ist zum Glück auf solche Ereignisse technisch gut vorbereitet. Ich vermisse ein Foto von deinem Auto im Zustand nach der Fahrt über die Schotter- und Matsch-Straße, aber nach deiner Beschreibung kann ich mir das gut vorstellen.
Eindrucksvoll die Bilder vom Gletscher und den schneebedeckten hohen Bergen, und die beiden Schafe in der Einsamkeit der Bergwelt ließen sich vielleicht gern mal fotografieren.
Das letzte Bild – von den verkohlten Bäumen nach dem großen Waldbrand im vergangenen Jahr – stimmt traurig: Wieviel Jahre wird es dauern, bis sich die Natur wieder erholt haben wird?
Die Bilder der Berge mit den Bäumen könnte glatt ein Motiv von Bob Ross sein.
lach….
Fantastisch! Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Weiterhin so schöne Eindrücke, bitte aber nicht von den Felsbrocken im Blech.