Øksfjord und Hammerfest haben wir spät in der Nacht angelaufen. Wobei Nacht einem nicht als richtig vorkommt, denn es wird trotz der dicken Wolken nicht richtig dunkel. Das hat man eigentlich auch schon in der Nacht vorher gemerkt und wird in der kommenden sicherlich noch extremer.
Man merkt deutlich, dass man nördlicher kommt. Auch das Wetter wurde etwas rauer. Am Morgen waren es nur gerade 1°C und die See etwas rauher
Das Frühstück haben wir heute weit nach hinten verschoben, denn zur Mittagszeit fand unser Ausflug zum Nordkap statt. Dabei haben wir die Vorbeifahrt der MS-Nordlys verpasst. Schon 11:15 kamen wir in Honningsvåg an. Es wehte uns schon hier unten ein frischer Wind mit leichtem Regen ins Gesicht. Auf der Fahrt zum noch 34km entfernten Nordkap liefen nebenan immer mal wieder kleinere Rentierherden vorbei, welche seit April wieder auf der Insel grasen. Während der Fahrt war ein Fotografieren leider nicht möglich. Aber wir machten einen kurzen Zwischenstop bei einem samischen Souvenirshop und dort lief dann auch gerade eine Herde über die Straße.
Am Nordkap angekommen war gerade noch nicht alles im Nebel verschwunden. Nur Minuten später kam die tiefhängende Wolke und umhüllte die Weltkugel bis zum Ende des Ausflugs mit einem mal mehr, mal weniger starkem milchigen Schleier. Der Regen hatte sich hier oben in Schnee gewandelt bei mittlerweile 0°C. Das Breitbildvideo in der Nordkaphalle zeigte schöne Eindrücke der Insel über das Jahr. Natürlich haben wir heute kein Glück.
Auch auf der Busfahrt zurück zum Hafen gab ein Guide, wie auch schon auf der Hinfahrt, sein Wissen über die Gegend an uns weiter. Zurück im Hafen schneite es immer noch. Also schnell aufs Schiff ins trockene und warme.
Die See ist auf der Passage nach Kjøllefjord immer noch leicht aufgewühlt.
Die darauffolgenden Etappen nach Mehamn, Berlevåg und Båtsfjord waren noch etwas ruppiger zumal wir mit einigem Abstand zum Ufer unterwegs waren.
Das Essen an diesem Abend war das sogenannte Nordkap-Buffet. Unter anderem gab es Krabben, Garnelen und auch Sushi. War alles lecker und frisch. Auch die Auswahl an Desserts war üppig.
Gegen 22:30 Uhr gab es dann noch die Begegnung mit der MS-Nordkap am Hafen von Berlevåg.
Die Temperaturen sind jetzt knapp unter 0. Die Vorhersage für morgen ist auch nicht besser. – 2°C sollen es in Kirkenes, unserem östlichstem und somit Umkehrpunkt der Reise, werden.
Den eigentlich letzten Hafen des Tages werden wir wohl nicht mehr heute erreichen, denn wir haben derzeit ca. 30 Minuten Verspätung.
Beim Betrachten der Bilder habe ich heute einige Male die Luft angehalten, zuletzt bei dem Zick-Zack-Weg am Nordkap. Beim Halt in Häfen bringen die Wohnhäuser mit ihrem farbigen Anstrich Leben ins Bild. In Norwegen kreuzen gelegentlich Rentiere die Straße, in England sind es die Schafe. Die hohen Stangen am Straßenrand zeigen an, wie sehr hoch der Schnee im Winter liegen kann, auf Island sind die Stangen nur ca. 50 cm hoch. Der Wettergott hatte am Nordkap ein Einsehen und wenigstens zum Fotografieren den Nebel weggeblasen. Die Gegend ist nicht sehr wirtlich, aber berühmt für ihre Lage und deshalb lohnenswert für einen Besuch. Das Essen an Bord entschädigt für den Wellengang und das fiese Wetter.