Tag 09 – 300km durch die Rockies

Der Morgen fing zwar mit einem tollen Sonnenaufgang an, aber richtig durch kam die Sonne nie. Sie war entweder hinter einem Schleier oder dicken Regenwolken versteckt.

Der ursprüngliche Plan den Highway 93A zu nehmen, klappte nicht, da er mittendrin immer noch gesperrt ist. Letztendlich war das nicht schlimm, denn der Highway 93 verläuft parallel. Und wo die beiden am südlichen Punkt wieder aufeinander treffen, war dann auch mein erster Halt des Tages – die Athabasca Falls.

Weiter geht es Richtung Süden. Da ich merkte, dass ich plötzlich etwas Müde auf den Augen wurde, machte 30 Minuten am Stutfield Glacier Viewpoint eine Ruhepause. Den kurz darauf folgenden Skywalk habe ich doch nicht gemacht. Dafür war mir das Wetter nicht schön genug.

Diese Pause hat mir dann noch einen Zufallstreffer zukommen lassen. Denn kurz bevor der Highway 11 Richtung Osten weggeht (das ist der, den ich schon gefahren bin) standen plötzlich einige Fahrzeuge mit Warnblinker am Seitenwand. Und da habe ich ihn dann gesehen – den Schwarzbären. Der fraß da genüsslich das Gras und die Blumen und ließ sich von den Menschen drumherum nicht stören. Ich wußte, daß die Wahrscheinlichkeit auf dem Icefields Parkway groß ist auf eine Bären zu treffen, aber das es wirklich passiert, hätte ich nicht gedacht. Ein wichtiger Punkt der Reise ist abgehakt – 🐻-✅.

Nur wenige Kilometer weiter stand der nächste Halt an der Mistaya Canyon. Ein kleiner steiler Fußmarsch von 500 m führt vom Parkplatz bis zum Canyon hinab. OK, ein Canyon. Einfach weiter. Beim Waterfowl Lake gab es noch ein wenig Eis auf dem Wasser, welches stäbchenförmig gefroren war. Und anschließend wollte ich zum Peyto Lake. Auf dem kurzen Stück dorthin kamen dann auch Schneeflocken runter, denn die Temperatur war auf 5°C gesunken. Vom Parkplatz bis zum Aussichtspunkt sollte es dann 700m über eine dicke Schneedecke gehen. Ich war kurz am Überlegen, ob ich mir das antun. Ein kleiner Tritt in meinen Arsch und los ging es. Zum Glück hatte ich vernünftiges Schuhwerk an. Viele hatten nur Joggingschuhe an und mussten sehr langsam laufen, da sie immer wieder wegrutschten. Und wie zu erwarten, war der gesamte See noch mit Eis bedeckt. Ein paar Wochen später würde er in einem tollen Blau schimmern. Zwischendurch kamen immer mal wieder ein paar Schneeflocken, aber zum Glück nicht wirklich, dass man komplett durchnässt wäre.

Die nächsten drei Aussichtspunkte habe ich dann aufgrund von viel Regen und sehr tief hängenden Wolken nicht mehr ausgesucht. Tja und dann war ich auch schon am Ende des Icefields Parkway. Jetzt führte mich der Transcanada Highway 1 weiter nach Westen. Alle interessanten Aussichtspunkte auf den letzten knapp 80km bis nach Golden habe ich ausgelassen, da ich ja die kommenden Tage auch noch Ziele haben muss.

Mittlerweile habe ich auch schon zu Abend gegessen und freue mich dann auf Dusche und das Bett.

Morgen soll das Wetter besser werden. Ich drücke mir die Daumen.

1 thoughts on “Tag 09 – 300km durch die Rockies

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  1. Das war ein Glücksfall, dass dir ein Schwarzbär eine Extra-Vorstellung lieferte. Dieses mächtige Exemplar frisst genüsslich Löwenzahn (oder ähnliches) auf der Wiese und lässt sich nicht durch herumstehende Autos und Menschen stören. Das war ein friedliches Zusammentreffen – in der Wildnis habe ich mir das nicht vorstellen können. Wahrscheinlich hatte der Bär schon „richtig“ gefressen, und die Blumen gab es nur als Nachtisch.
    Der Gang zum Peyto-Lake über schneebedeckte Wege war riskant. Aber der Ausblick über den noch zugefrorenen See auf den gegenüberliegenden spitz zulaufenden Mountain ist toll, besonders wegen der Form.
    In den Bildern von den Canyons sind deutlich die vielen Gesteinsschichten zu erkennen, durch die sich das Wasser seinen Weg nach unten im Laufe von (mindestens) Jahrhunderten gebahnt hat; immer wieder beeindruckend. Das sind lohnenswerte Eindrücke.

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